Wer hätte das gedacht?! Die Ausgangslage war allen beteiligten Personen unter der Woche bekannt. Die SG Pferdeberg kann trotz der Auswärtsniederlage in der Vorwoche in Seeburg frühzeitig Meister werden. Jedoch nicht aus eigener Kraft. Schlug uns der FC SeeBern verdient mit 1:0, erhoffte man sich, dass ihnen dieses Kunststück, direkt vor unserem Heimspiel gegen Sattenhausen, gegen Croatia Göttingen erneut gelingen möge. Dort war Anpfiff um 13.00 Uhr. Unser Außenreporter und Co Trainer Julian Krabbe war vor Ort, stand permanent mit Coach Kevin Oppermann bis zu unserem Anpfiff (15.00 Uhr) in Kontakt. „Es ist schon verrückt irgendwie. Als das 0:1 fiel und Croatia in Rückstand geriet, habe ich es noch nicht wirklich annehmen wollen. 0:2 dann zur Halbzeit und man wird fuchsig. Als wir dann wussten, dass SeeBern echt 0:3 gewann, war das natürlich Bestandteil der letzten Worte vorm Anpfiff“. So der Coach. Glückwünsche gehen raus an den FC SeeBern. Tabellenführer und Tabellenzweiten geschlagen, dabei kein Gegentor kassiert. In der Truppe steckt mehr als es der Tabellenplatz aussagt.
Unabhängig der Ausgangslage galt es allerdings seine eigenen Hausaufgaben zu machen. Sowohl in der Vorwoche als auch in der ersten Halbzeit gegen Eichsfeld war man schlicht weg schlecht. Selbstkritisch analysiert haben die Spieler zusammen mit dem Coach versucht, die beste Lösung zu finden. Teilweise lag es am veränderten Personal (viele Verletzte und Urlauber), zudem an der durchwachsenen Vorbereitung, mangelnder Spielpraxis und teilweise auch an der Einstellung.
Klare Worte wurden gefunden, sowohl individuell als auch taktisch. Dinge tun, die man kann, Dinge weglassen, die man nicht kann.
Was soll man sagen… die erste Halbzeit war saustark mit Schönheitsfehler. Denn um Fußballspiele zu gewinnen, muss das Runde ins Eckige. Bis zur 41. Spielminute, nach einem Torschussverhältnis von gefühlt 20:1 stand es aber noch 0:0. Zahlreiche gut herausgespielte Chancen wurden vergeben. Thomas scheiterte nach tollen Aktionen mehrfach am überragenden Gästekeeper. Auch Stevie, Luis, Mo, Robert und Tom verfehlten allesamt die Führung. Wie die Mannschaft allerdings gespielt hat war stark. Positionsspiel sauber, geschoben im Verbund, Angriffe nach Ballgewinn schnell nach vorne getragen. Auch das Umschalten nach Ballverlust war heute viel besser, sodass die eigene Hälfte nur selten Kontakt zur Gästemannschaft hatte.
Als alle sich schon mit dem Halbzeitstand 0:0 abfinden wollten, gab es dann erneut einen klasse Angriff. Aufbauspiel, Tiefenball auf Mo, der aus der Zehn heraus heute, gerade in Halbzeit 1, viele gute Bälle spielte, der einen Punktgenauen Steckball auf Brando spielt und dieser erneut alleine vorm Gästekeeper auftaucht. Brando aktuell in Topform und auch heute mit einer der Besten, ließ diesmal dem Torwart keine Chance und schob ins lange Eck ein. Hochverdiente Führung und zu dem Zeitpunkt der Aufstieg.
In Halbzeit 2 ging es dann allerdings nicht so attraktiv weiter. Aus einem Spiel welches wir voll in der Hand hatten, wurde erneut ein Spiel welches man einfach überstehen musste. Teilweise zu unkontrolliert, zu hektisch mit zu vielen Fehlern. Weiterhin hatten wir aber gute Chancen, um auf 2:0 zu stellen. So scheiterten erneut Mo, Thomas, Stevie und Brando entweder am Torwart, oder verfehlten den Kasten. Die Gäste, guckten sich in Halbzeit 2 nun öfter auch unsere Hälfte an. Ben Erik und Tobi heute in der IV machten ihre Sache gegen den Ball aber gut. Gerade Ben Erik, der diese Saison wenig Spielpraxis gesammelt hat, war bis zur Auswechslung stark.
So vergingen die Minuten. Bis zur 80. Spielminute dennoch ein Spiel, in dem die Hausherren nicht das Gefühl hatten, den Ausgleich zu fangen.
Doch hey, Fußball spielt sich in erster Linie zwischen den Ohren ab. Führung 1:0, Torschussverhältnis 30:3. SeeBern schlägt Croatia, Heimspiel – volles Haus. Und Hoppla, der Gedanke „noch 10 Minuten, wir führen NUR 1:0, machen aus 30 Chancen nur ein Tor, jetzt schlägt SeeBern schon Croatia und Sattenhausen fängt an zu drücken“! Draußen spürte man die Anspannung. Die Fans wurden leise, das Trainerteam zunehmend nervöser. Es hieß verteidigen, mit allem was der Körper noch hergab. Doch dies taten wir größtenteils wie immer mit Leidenschaft. Nicht nur wie in den Vorwochen 4-5 Mann, sondern alle, gemeinsam.
Als dann der starke Unparteiische David Cwik die Pfeife zum Mund führte und das Spiel beendete, lagen sich die Fans, die Spieler und die Trainer in den Armen. Aufstieg. Kreisliga. Dieser Druck, nach der Niederlage gegen SeeBern gewinnen zu müssen, war da und fiel mit einem Schwung ab. Doch man merkte auch, dass alle Spieler fertig waren, haben sie heute echt geliefert bis zum Schluss.
Einige Spieler hatten noch Kraft, um den anschließenden Bierduschen auszuweichen. Das Trainerteam anscheinend nicht. Wurde Coach Kevin von Tammo geherzt, nutzte ein anderer Spieler die Gunst der Stunde und taufte Kevin mit der ersten Bierdusche des Nachmittags. Julian allerdings verkroch sich.
Doch 10 Minuten später gab es dann doch die erhoffte erneute Taufe für Julian. Gleich doppelt, mit voller Wucht traf es auch ihn.
Anschließend wurde der Abend noch bei Bier und Bratwurst gemeinsam mit den zahlreichen Fans gefeiert. Auch Sattenhausen war lange dabei, die über beide Partien ein angenehmer und fairer Gegner waren.
Die Woche ist nun trainingsfrei. Nicht weil sie es sich verdient hätten, sondern weil eine englische Woche ansteht.
Donnerstag das Highlight der Woche. Viertelfinale gegen den Bezirksligaufsteiger RSV Göttingen 05. Glückwunsch auch hier schon einmal an dieser Stelle. Die SGP wird auch hier diszipliniert sein müssen, um gegen diesen starken Gegner eine Chance zu haben. Anpfiff ist um 11.00 Uhr in Tiftlingerode.
Sonntag geht’s dann nach Ebergötzen zum vorletzten Saisonspiel.
Mit 35 Punkten aus 14 Spielen, 33:11 Toren ist man verdient aufgestiegen. Eine komplizierte Liga, die zwar noch nicht zu Ende ist, in der man dennoch gemerkt hat, dass hier Jeder Jeden schlagen kann. Die SGP ist stolz auf das bisher Geleistete, auch wenn der Weg noch lange nicht zu Ende ist.
Statement vom Coach:
„Das wir in der ersten Saison den Aufstieg schaffen, nach einer nicht ganz so einfachen Zeit, mit vielen jungen, neuen und Alt/Neuen Spielern, ist großartig. Die Chemie innerhalb der Mannschaft ist unglaublich gut. Wir trainieren gut, haben eine Menge Spaß gehabt, gehen fair und ehrlich miteinander um. Jeder einzelne der zu dieser neuen Mannschaft gehört, ob viel oder wenig Spielzeit, ist Teil dieses Erfolgs und wird auch in den nächsten Jahren wichtig für den Verein sein. Es macht einfach Bock hier zu sein, um das zu tun, was wir lieben. Fußball spielen. Das man dabei auch noch erfolgreich ist, macht es halt dann besonders für die Spieler, für die es auch nicht immer einfach war. Geiles erstes Jahr, lasst uns alle den Weg weitergehen. Er wird nicht einfacher. Aber das soll die Kreisliga ja auch nicht sein.“